Funk-Headset: Jabra Evolve 65, UC-Edition

Auf der Suche nach der perfekten Lösung für’s Home Office

Ich habe mir dieses Headset Ende 2020 gekauft, zu einem Zeitpunkt, wo schon längst der Nachfolger Evolve2 65 am Markt war. Dieses hatte jedoch für mich gravierende Nachteile, weshalb ich wirklich lange und ausführlich recherchiert habe und am Ende beim Vorgänger gelandet bin.

Das Evolve 65 ist ein gutes Headset! Es ist portabel, so dass ich denselben Komfort sowohl im Homeoffice, als auch im Büro genießen kann. Eigentlich bin ich ein Fan von Over-Ear Hörern, habe aber festgestellt, dass das im Office echt nervt: zu oft will ich die Umgebung wahrnehmen und bewege eine Muschel vor oder hinter’s Ohr. Das ist mit Over-Ear ziemlich unpraktisch. Ich mache das so oft, dass ich sogar schon überlegt habe, überhaupt ein Mono-Headset zu nehmen. War mir dann aber doch zu „extrem“.

Die Klangqualität reicht, um auch mal Musik zu hören, das Mikrofon ist in etwa gleich gut wie alle anderen Funkmikros. Hier bin ich allerdings einem Irrtum aufgesessen: ein Grund für die Kaufentscheidung war, dass der Evolve 65 ein etwas längeres Mikrofon hat als die meisten anderen und dadurch näher am Mund sitzt – und das hört man! Die Stimme ist deutlich präsenter. Wo ich mich jedoch verschätzt habe ist, dass dieser Vorteil in der Praxis nicht hörbar ist: der bessere Klang verschwindet vollständig im Audio Codec von Teams und Skype, während die Nachteile überwiegen: das Mikro steht solcherart beim Hochklappen eher an der Brille an, als die kurzen Modelle. Und außerdem trinkt man bei so einem Teams-Call gerne mal einen Schluck und das ist mit diesem Mikro, zumindest bei korrekter Ausrichtung, nicht möglich. Man muß es kurz wegschwenken.

Thema Schwenken: die Möglichkeit das Mikro so zu schwenken, dass man das Headset beidseitig tragen kann, ist wirklich gut. Was weniger gut ist ist, dass sich das Mikrofon in der oberen Position nicht mutet. Es wird zwar so leise und dumpf, dass das Gegenüber kaum etwas hört, aber eben nicht muted. Was für ein Versäumnis von Jabra! Außerdem hört das Gegenüber beim Hochklappen ein deutliches „Ratsch“ von dem Knattern der Rasterung. Für die tatsächliche Mute-Funktion muss man 2 Sekunden auf die „Vol-„ Taste drücken. Das ist für meinen (sehr häufigen) Einsatz keine Option.

Und noch einmal zur Mute Funktion: ab Werk sagt das Headset bei jeder Betätigung „muted“ und „unmuted“ – für mich ein völliges NoGo. Aber selbst, wenn man das abstellt, bleibt noch ein „Düdltüt“ bei jeder Betätigung. Das ist erträglich, aber völlig unnötig. Ich hatte übrigens die UC, nicht die MS Version, möglicherweise macht das ja einen Unterschied.

Die Haptik ist eher mäßig. Den Ein- Ausschalter muss man mit den Fingernägeln bedienen so filigran ist der. Die „Vol+“ Taste hat bei meinem Modell keinerlei Druckpunkt. Sie funktioniert zwar, aber das erkennt man nur daran, dass es lauter wird, die haptische Rückmeldung fehlt vollständig. (eine kurze Nachfrage über Amazon an die Leute, die das Headset schon haben sagt, dass das ein Defekt sein muss. Bei denen gibt es einen Druckpunkt.)

Verdict

Alles in allem hätte ich mir das Evolve 65 auf jeden Fall behalten. So glücklich war ich, endlich ein grundsätzlich technisch einwandfreies Headset für’s Homeoffice gefunden zu haben. Im Endeffekt ist die Sache jedoch so ausgegangen, dass ich es aufgrund der defekten „Vol+“ Taste ohnehin zurückgesandt habe. Bei der Gelegenheit hab ich noch einmal gecheckt und festgestellt, dass der schlimme Softwarebug beim Evolve2 65 mittlerweile behoben ist. Mit diesem Nachfolgemodell bekommt man für etwas mehr Geld noch ein Rückhör-Feature, das kürzere Mikro und eine Handy-App zum Einstellen der Funktionen, statt einer Windows-Software, was mir ein Bisschen sympathischer ist. Auch die Materialanmutung ist beim Nachfolger zwar kein Highlight, aber immer noch etwas besser. Es wurde also im Endeffekt das Evolve2 65 und ich bin sehr glücklich damit.

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